Kundenreportage: Grünflächenpflege – Ökologisch und ökonomisch sinnvoll

Dass man den Baubetriebshof der Stadt Crailsheim durchaus mit einem klassischen Unternehmen vergleichen kann, das wird schnell klar, wenn man das Gelände in der Ludwig-Erhard-Straße betritt. Hier herrscht Ordnung, die Hallen sind sauber und aufgeräumt, der Maschinenpark ist gut sortiert und am Eingang weisen Schilder den Weg. Unter anderem direkt zum Chef: Johannes Köder. Bei seiner Arbeit haben drei Dinge Priorität: Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und seine Mitarbeiter. Und so verwundert es nicht, dass im Fuhrpark einige Geräte aus dem Hause AS-Motor zu finden sind.

Rückhalt in der Bürgerschaft

„Seit 2002 ist unser Baubetriebshof in der Ludwig-Erhard-Straße, auf dem Areal eines ehemaligen Flugzeughangars, zu finden. Als wir vor gut 20 Jahren hier eingezogen sind, war die Technik in die Jahre gekommen und die Gebäude noch nicht ganz fertiggestellt. Zu dieser Zeit gab es Überlegungen, den Baubetriebshof zu verkleinern. Stolz erzählt Köder, dass es ihnen gelungen ist, dies ins Gegenteil umzukehren: „Wir haben unser Image deutlich aufpoliert. Dazu beigetragen hat beispielsweise eine einheitliche Dienstkleidung mit dem Namen des jeweiligen Mitarbeiters drauf und damit mehr persönlicher Bezug zum Baubetriebshof. Zudem ist es uns mit den Jahren gelungen, zu zeigen, dass die Dinge, die wir tun, aus wirtschaftlicher Sicht und unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit absolut sinnvoll sind. Das hat uns nicht nur im Gemeinderat geholfen, sondern auch letzten Endes den Rückhalt in der Bürgerschaft eingebracht.“

Spezialisten mit Freude an der Arbeit

Und so ist der Baubetriebshof keinesfalls geschrumpft. Ganz im Gegenteil, mit aktuell 91 Mitarbeitern und den Abteilungen Hochbau, Tiefbau und dem Grünwesen ist der Crailsheimer Baubetriebshof ein echter Regiebetrieb mit eigener Verwaltung und Rechnungsbearbeitung. Die Hauptaufgaben sind die Pflege und Sicherung der städtischen Infrastruktur. Eine große Rolle spielt dabei natürlich die Grünpflege. Immerhin müssen in der 35 Tausend Einwohner zählenden Stadt im Landkreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, 20 Hektar Straßenbegleitgrün, weit über zehn Hektar Parkflächen, 105 Spielplätze, 27 Sport- und Bolzplätze und sieben Friedhöfe gepflegt werden. „Hier sind wir echte Spezialisten. Insgesamt 19 Gärtner arbeiten bei uns im Team. Und, es ist nicht leicht, gute Mitarbeiter zu finden. Denn das große Geld können wir unseren Mitarbeitern im öffentlichen Dienst nicht bieten. Aber wir bieten einen tollen und sicheren Arbeitsplatz, die Möglichkeit zur Weiterbildung, selbständiges Arbeiten, ein abwechslungsreiches Aufgabengebiet und Freude bei der Arbeit. Dazu gehört nicht zuletzt die Ausstattung mit moderner Technik.“

Moderne Technik, die sich rechnet

„Wenn es um die technische Ausstattung geht, dann betreiben wir intensive Markterkundung, um die für uns richtige Maschine zu finden. Dazu gehören auch Tests im echten Praxiseinsatz. Es werden nur die Geräte angeschafft, die uns absolut überzeugen“, erklärt der Leiter der Abteilung Grünwesen, Gerhard Glump. „Die Anschaffung jeder einzelnen Maschine und jedes Gerätes muss zudem aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll sein“, ergänzt Köder und erklärt: “Der Baubetriebshof muss sich selber tragen, wir dürfen zwar keinen Gewinn erwirtschaften, aber wir müssen uns rechnen. Es gibt Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen zu allen Maschinen. Diese werden jährlich nachkalkuliert und wenn der freie Markt günstiger ist bei einer Leistung, dann lassen wir das den freien Markt machen.“

AS-Motor – Nichts Vergleichbares am Markt

Schon lange fester Bestandteil des Fuhrparks sind Mäher des Hochgrasspezialisten aus Bühlertann. Aktuell helfen zwei AS Sherpa, ein AS YAK, eine Mäh-Raupe von AS-Motor, eine AS WeedHex 50 und mehrere AS Mulch-Rasenmäher bei den täglichen Arbeiten. „Mäher von AS-Motor haben wir schon lange im Einsatz“, weiß Gerhard Glump, der inzwischen schon über drei Jahrzehnte fest zum Team des Baubetriebshofes gehört. „Angefangen haben wir mit den kleinen handgeführten Mähern. Dann kamen die Aufsitzmäher dazu. Die sind natürlich bei meinen Jungs vom Grünwesen besonders beliebt“, sagt der gelernte Gärtner schmunzelnd und fügt hinzu: “Warum wir AS-Mäher einsetzen ist klar, sie sind durchzugs- und leistungsstark. Es gibt einfach nichts Vergleichbares am Markt."

Crailsheim – Eine Insektenfreundliche Stadt

Ganz neue Bedeutung gewonnen und noch wichtiger wurden die Hochgrasmäher, als die Stadt im Jahr 2015 mit ihrem Projekt Stadtbiene begonnen hat, um mehr insektenfreundliche Lebensräume zu schaffen. „Vor allem seit wir unsere Grünflächen extensiv bewirtschaften und nur noch ein bis zwei Mal pro Jahr gemäht wird, sind die Hochgras-Mäher unersetzlich. Hohes Gras und dank Allrad auch Hanglagen machen unseren AS 940 Sherpas nichts aus. Und wenn wir es dann auf den Flächen, die nur alle zwei bis drei Jahre gemäht werden, mit Verbuschung zu tun haben, dann setzen wir unseren AS 1040 YAK ein. Der ist auch dann leistungsfähig, wenn man es nicht mehr nur mit Gras zu tun hat.“

„Ins Leben gerufen hat dieses Projekt der damalige Baubürgermeister Herbert Holl“, erzählt Köder rückblickend. „Zu Beginn musste er gegen echte Widerstände kämpfen. Auch in mir hat er zunächst keinen Befürworter gefunden. Obwohl ich sehr naturverbunden bin, habe ich das Ganze in meiner Funktion als Baubetriebshofleiter zunächst nur aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet. Ich stellte mir die Frage, wie das umsetzbar sein kann. Bisher wurden die Flächen gemäht und abgesaugt und dann war alles sauber. Für das neue Konzept war plötzlich zusätzliche Technik wie ein Schwader und ein Ladewagen gefragt, ganz abgesehen von der zusätzlichen Handarbeit.“

Das Ergebnis ist genial

Gut fünf Jahre später wird in Crailsheim fast das gesamte Straßenbegleitgrün nur noch zwei Mal pro Jahr gemäht und so steht auf den meisten Flächen hohes Gras. Bei Neuanlagen werden zudem echte, regionale Hohenloher Kräuter gesät, um die typische Artenvielfalt herzustellen. Blütenarme Rasenflächen wurden durch artenreiche Blumenwiesen ersetzt, ebenso wie die gesamte Bepflanzung im Stadtgebiet durch einjährige Saatmischungen und Staudenpflanzen, um das Blütenangebot zu steigern. Und die anfängliche Skepsis ist der Begeisterung gewichen. „Das Ergebnis ist genial“, schwärmt Köder. „In Crailsheim blüht es das ganze Jahr, von Frühjahr bis Herbst, einfach herrlich. Und die Grünflächenpflege spielt eine große Rolle, wenn es um die Akzeptanz des Baubetriebshofes in der Bevölkerung geht. Das sieht der Bürger, wenn er morgens in die Arbeit fährt oder am Abend einen Spaziergang macht.“

Einiges zu beachten

„Die großen Flächen mähen wir mit einem Scheibenmähwerk am Traktor und fahren das Gras mit dem Ladewagen ab. Auf allen anderen Flächen kommen unsere AS-Motor Mäher zum Einsatz,“ erklärt Glump die Vorgehensweise. „Inzwischen ist der Aufwand nicht mehr größer, sondern einfach anders. Über die Jahre haben wir einiges an Erfahrung gesammelt. So wissen wir genau, wann wir welche Fläche am besten mähen, was man idealerweise an welchem Standort ansät und welche Flächen, wie beispielsweise Sichtdreiecke, weiterhin klassisch und regelmäßig gemäht werden müssen.“

Der gelernte Gärtner und sein Team wissen genau, dass es noch weit mehr Dinge zu beachten gibt, als nur ein bis zwei Mal im Jahr zu mähen, wenn man Grünflächenpflege aus ökologischer Sicht sinnvoll betreiben will und nennt Beispiele: „Wir mähen nicht, wenn die Sonne scheint, denn dann sind die meisten Insekten unterwegs. Wir versuchen die Mäharbeiten in den Morgenstunden zu erledigen. Sehr wichtig ist auch, dass man die Mährichtung beachtet und beispielsweise von innen nach außen mäht, so dass die Tiere die Chance haben, zu fliehen.“

Positives Ergebnis ist messbar

Im Rahmen des Projektes Stadtbiene gibt es in Crailsheim zahlreiche weitere Aktionen. So wurde bereits der schönste Vorgarten ausgelobt, Schulklassen haben Wildbienen gezählt, Samentütchen mit Crailsheimer Blumenmischung wurden an die Bürger verteilt, Nisthilfen gebaut und Streuobstwiesen angelegt. Und dass dieses Projekt nicht nur schön ist, sondern die Artenvielfalt dadurch gestiegen ist, das belegen die Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt mit dem NABU. „Seit 2017 wird die Stadtbiene von Wildbienenexperten begleitet. Das Ergebnis ist toll, wir haben in Sachen Biodiversität eine messbare Verbesserung in Crailsheim. So ist die Zahl der Wildbienen gestiegen und es konnten zudem stark gefährdete Wildbienenarten wie die runzelwangige Schmalbiene oder die Kuckucksbiene nachgewiesen werden“, sagt Köder und fügt abschließend stolz hinzu: “Unser Projekt hat auch die Jury des Landeswettbewerbes ‘Baden-Württemberg blüht‘ überzeugt. Die Gewinnerurkunde durften wir im vergangenen Jahr in Empfang nehmen.“

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